Copy Trading – was ist das?
Copy Trading ist ein anderer Begriff für Social Trading. Beim Copy Trading geht es darum, andere, potenziell erfolgreichere Trader zu kopieren und so von ihren Erfolgen zu profitieren. In diesem Artikel gibt es ein kleines Glossar zu den wichtigsten Begriffen und Fachbegriffen im Copy Trading, die Anfänger immer wieder stellen. Um direkt zum gewünschten Fachbegriff zu gelangen, können Sie einfach auf den entsprechenden Link klicken und müssen nicht alles durchlesen:
- Copy Trading
- Top Trader
- Follower
- CFD
- Margin
- Leverage bzw. Hebeleffekt
- Finanzierungskosten
- Track Record
- Trader Risk Score
- Top Trader Portfolio
- Loss Protection
- Risk per Trade
- DrawDown
- Spread
- Slippage
- Effektiver Risikofaktor
Copy Trading
Copy Trading oder Social Trading ist eine neue Form der Geldanlage, die sich unter Privatinvestoren einer immer größeren Beliebtheit erfreut. Vor allem die ausbleibenden Zinsen auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten und/oder sogar der Abzug negativer Zinsen ermutigt immer mehr Privatanleger dazu, sich alternative Geldanlagemodelle anzusehen und auszuprobieren. Vom Prinzip her ist Copy Trading eine Weiterentwicklung des Börsenbriefgedankens, angepasst an neue Zielgruppen und an die neuen technologischen Möglichkeiten des Internets. Markt- und Anlageexperten veröffentlichen ihre Handelsideen und Analysen nicht mehr per E-Mail, sondern bieten diese direkt ihren Followern zum Kopieren an. So kann der Abonnent seinem Trader direkt bei der Arbeit auf die Finger schauen, und sogar von dessen Analysen profitieren, indem er dessen Trades 1:1 kopiert. So bringt die Copy Trading Plattform eToro beispielsweise Finanzmarktexperten und interessierte Anleger auf einer hochentwickelten Plattform zusammen. Für beide Parteien entsteht durch diese Symbiose eine Win-Win-Situation: Während der Trader sich einen validen Track Record aufbauen kann, um sich beispielsweise einen guten Namen zu erarbeiten oder für größere Hedge Fonds mit sehr viel Geld zu arbeiten, können Anleger sich jenen Tradern anschließen, die ihrem Anlage- und Risikoprofil entsprechen, um so von deren Trades zu profitieren.
Top Trader
Top Trader ist bei eToro, aber auch bei anderen Copy Trading Plattformen die Bezeichnung für eine Person, die eine Handelsstrategie veröffentlicht und diese Dritten zugänglich macht. Für die vom Entwickler des Handelssystems gehandelten Werte sind detaillierte Informationen über die Handelsgeschäfte öffentlich einsehbar und können sowohl manuell als auch automatisch nachgehandelt werden. Die handelsrelevanten Informationen nennt man Signale. Ein Signal generiert in der Regel einen Auftrag zum Öffnen oder Schließen einer Position.
Follower
Follower ist bei eToro die Bezeichnung für den Abonnenten einer Handelsstrategie. Der Begriff Follower ist an das englische Wort „to follow“ (dt. folgen) angelehnt. In der Sprachwelt des Copy Tradings bedeutet der Begriff, dass eine Person der Handelsstrategie einer anderen Person folgt. Bei eToro kann man die Signale der Top Trader vollautomatisch auf seinem eigenen Handelskonto ausführen lassen.
CFD
Beim Copy Trading kommen unter anderem CFDs zum Einsatz. Diese Abkürzung steht für „Contract for Difference“ und bedeutet in der Übersetzung Differenzkontrakt. CFDs sind Derivate, sie bilden den Kurs eines börslich gehandelten Basiswerts nahezu identisch ab (z. B. den DAX, Öl oder Gold). Mit CFDs kann man sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen profitieren.
Margin
CFDs werden auf Margin gehandelt. Das bedeutet, dass nur ein Bruchteil der eigentlichen Investitionssumme als Sicherheitsleistung beim Broker bereitgestellt werden muss. Die unterschiedlichen Märkte haben unterschiedliche Margin-Anforderungen. Möchte man beispielsweise 50 Aktien von adidas kaufen und der Kurs läge bei 100 Euro/Aktie und die Margin-Anforderung des Brokers bei 10 Prozent, so muss man einfach nur das Transaktionsvolumen mit dem Margin-Satz multiplizieren. Während der Anleger mit einem Investment in physische Aktien 5.000 Euro bereitstellen muss, kann dieselbe Handelsidee bei einem CFD-Broker mit 500 Euro abgewickelt werden.
Leverage- bzw. Hebeleffekt
Aus vorigem Beispiel ergibt sich der Hebeleffekt. Da sich der CFD analog zur Aktie bewegt, hier allerdings nur ein Bruchteil der Investitionssumme erforderlich ist, ergibt sich aus dem Kapitaleinsatz ein Multiplikator, den man Hebel nennt. Fällt der Kurs der Aktie von adidas um fünf Prozent, so verringert sich der Wert der Aktienposition um 250 Euro. Da die CFD-Position um denselben Euro-Betrag sinkt, beläuft sich hier der Verlust im Verhältnis zur Margin (500 Euro) auf 50 Prozent. Im umgekehrten Fall wäre natürlich ein Gewinn von 50 Prozent auf das Depot zu verbuchen.
Finanzierungskosten (Swap/Rollover)
Finanzierungskosten fallen an, wenn eine Position über den Handelsschluss hinaus oder zum Beispiel über das Wochenende gehalten wird. Die Gebühren für das Halten der Position richten sich nach der Positionsgröße zum Bewertungszeitpunkt.
Track Record
Der Track Record beschreibt die Entwicklung eines Handelssystems in Bezug auf die durch die Handelsaktivitäten erzielte Performance. Ein positiver Track Record über einen längeren Zeitraum kann als Nachweis für eine nachhaltig gewinnbringende Strategie interpretiert werden.
Trader Risk Score (TRS)
Für eine aussagekräftige Bewertung von Risiken ist eine Kennzahl gefragt, die einerseits leicht verständlich ist und das asymmetrische Risikoempfinden von Investoren realitätsnah abbildet. Der TRS ist eine von eToro entwickelte Kennzahl, die Rückschlüsse auf das Handelsverhalten eines Top Trades erlaubt. Der TRS ermöglicht eine bessere Einordnung der Signalgeber hinsichtlich ihres Investitionsverhaltens in Bezug auf die Handelsfrequenz, die Haltedauer des Trades sowie das angewandte Risikomanagement.
Top Trader Portfolio
Bei eToro kann man bis zu 5 Top Tradern gleichzeitig folgen. Somit kann sich der Follower ein Portfolio aus verschiedenen Signalgebern zusammenstellen, um sich zu diversifizieren. Beispielsweise kann es Sinn machen, einen eher kurzfristig orientierten Trader mit einem längerfristig orientierten Trader zu kombinieren oder Tradern mit Spezialisierung auf verschiedene Assets gleichzeitig zu folgen, um sein Risiko zu streuen.
Loss Protection
Wer sein Follower-Handelskonto gehen übermäßige Verluste absichern möchte, der kann die von eToro angebotene Funktion „Loss Protection“ nutzen. Hierdurch wird unabhängig vom Stop Loss eines Einzeltrades eine maximale Verlustschwelle des Copy Kontos definiert, bei der sämtliche Positionen aller im Portfolio befindlichen Top Trader geschlossen werden,
Risk per Trade
Risk per Trade (RpT) ist eine von eToro ermittelte Kennzahl, die das maximale Verlustrisiko beschreibt, das ein Trader beim Eröffnen einer Position eingeht. Ein RpT von 1% bei einem Handelskapital von 10.000 Euro entspricht also 100 Euro.
DrawDown
Als DrawDown bezeichnet man den kumulierten Verlust zwischen zwei Bezugspunkten, von einem vorangegangenen Höchststand zum darauffolgenden Tiefstand. Er beschreibt somit den prozentualen Verlust für den Investor. Der DrawDown ist eine wichtige Kennzahl, um das Risiko-Management eines Traders zu bewerten. Je geringer dieser Wert, desto besser für den Follower. Ein DrawDown von 20 Prozent bedeutet beispielsweise, dass ein Handelskonto von 10.000 auf 8.000 Euro zurückgefallen ist. Auf eToro ist ein maximaler DD von 25 erlaubt, um die Follower zu schützen. Wer gegen diese Regel verstößt, kommt nicht weiter auf der Karriereleiter.
Spread
Der Spread beschreibt die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs (Bid- und Ask). Als Geldkurs bezeichnet man dabei den Kurs, den ein Käufer zu zahlen bereit ist. Unter dem Briefkurs versteht man den Kurs, den ein Verkäufer verlangt. Wie im realen Leben möchte der Verkäufer beim Verkauf natürlich einen kleinen Gewinn verbuchen, diese Gewinnspanne bezeichnet man als Spread.
Slippage
In volatilen Marktphasen sind häufig größere Kurssprünge zu beobachten. Im Copy Trading können solche Bewegungen dazu führen, dass man einen Kurs nicht zum gewünschten Preis erhält, da kurzfristig kein Abnehmer auf der Gegenseite gefunden wird. Dies nennt man Slippage. Bestes Beispiel war der Schweizer-Franken-Schock im Januar 2015: Selbst ein StopLoss hätte hier nicht geholfen, da aufgrund des völligen Austrocknens der Liquidität kein Abnehmer auf der anderen Seite gefunden wurde. Die Glattstellung der Order erfolgte folglich erst zum nächstmöglich gestellten Kurs. Im Copy Trading kann eine solche Bewegung dazu führen, dass leichte Preisunterschiede zwischen Trader und Follower entstehen. Diese wiederum können zu leichten Differenzen in der Performance von Signalgeber und Follower führen. Bei einem kurzfristigen Handelsstil tritt dieser Effekt deutlicher zu Tage, während er im Bereich des Swing- oder Positionstradings kaum Auswirkungen auf die Performance haben wird.
Effektiver Risikofaktor
Der effektive Risikofaktor beschriebt den auf einen einzelnen Trader zurückzuführenden Einfluss auf das Gesamtportfolio. Sind mehrere Trader im Portfolio des Copy Traders, verteilt sich das Risiko standardmäßig proportional auf die Anzahl aller Top Trader. Mit dem effektiven Risikofaktor können Follower die Ordergrößen eines Top Traders variabel einstellen und somit ihr Risiko reduzieren oder erhöhen.