Jerome Powell: Blockchain hui, Bitcoin pfui!

Jerome Powell: Blockchain hui, Bitcoin pfui!

Der neue US-Notenbankchef Jerome Powell wurde vor wenigen Stunden im Amt bestätigt. Der 64-Jährige ist ab jetzt verantwortlich für die amerikanische Notenbank FED und damit auch das finanzielle Wohlergehen der Vereinigten Staaten. Unter Bitcoin- und Krypto-Fans hat er bislang eher für Schrecken gesorgt mit seinen Äußerungen. Zu seinem Amtsantritt verpasst er dem Bitcoin direkt noch mal einen Dämpfer, äußert sich aber generell positiv über die Blockchain-Techn0logie und sieht viele Chancen für die USA in diesem Segment.

bitcoinDie blanke Wahrheit ist: Der Nachfolger von Janet Yellen wird nicht nur über das Wohl und Wehe des Greenback entscheiden sondern auch über die weitere Existenz des Bitcoin. Der Senat bestätigte vor wenigen Stunden seinen Posten als neuer Notenbankchef mit 84 zu 13 Stimmen. Im November wurde Powell von Trump als Notenbankchef nominiert. Er gilt nicht als Hardliner und man erwartet von ihm eine moderate Anhebung des Leitzines ganz im Stil von Janet Yellen, vielleicht etwas aggressiver. Politisch gesehen steht er den Republikanern nahe, Powell war lange als Investmentbanker tätig.

Powell und der Bitcoin

Zunächst zum Positiven: Powell äußert sich grundsätzlich aufgeschlossen zur neuen Blockchain-Technologie und kann sich dessen Implementierung in das amerikanische Finanzsystem durchaus vorstellen. Allerdings hält er diese Technologie für zu neu, um sich vollständig darauf verlassen zu können. Die aktuellen Probleme rund um Krypto-Scams, myteriöse ICOs und die gewaltigen Transaktionshindernisse im Bitcoin geben ihm in dieser Hinsicht sicherlich recht. Obwohl Owell sich grundsätzlich aufgeschlossen zeigt für die neue Blockchain-Technologie ist er kein Fan vom Bitcoin oder einer anderen Kryptowährung.

Teile des Bankgeschäftes werden überflüssig

Wie er richtigerweise feststellt, kann die Einführung der neuen Technologie dazu führen, dass traditionelle Bankgeschäfte und Dienstleistungen überflüssig werden. Exorbitante Überweisungsgebühren lassen sich vor dem Hintergrund einer völlig kostenlosen Blockchain-Transaktion vor niemandem mehr rechtfertigen. Der massive Stellen- und Fillialabbau bei den Sparkassen wirft bereits seine Schatten voraus. Teile des traditionellen Bankensystems werden überflüssig, was vor allem den (ehemaligen) Profiteuren des Systems wenig schmecken dürfte. Dennoch hält Powell daran fest und glaubt an eine feste Implementierung des Blockchain-Systems in die amerikanische Finanz- und Bankenwelt, auch wenn aktuelle Studien und Untersuchungen noch nicht so weit sind, dies zu realisieren.

Regulatorischer Rahmen notwendig

Bei seiner Rede betonte Powell vor allem die Notwendigkeit eines regulatorischen Rahmens, um die Blockchain-Technologie sauber über mehrere Länder hinweg zu implementieren. Der aktuelle Wildwest-Zustand scheint ihm nicht zu schmecken. Vor kurzem fand er allerdings die Kryptowährungen noch relativ unbedeutend. Wörtlich sagte Powell:

In the long, long run, things – cryptocurrencies – of that nature could matter. They don’t really matter today. They’re just not big enough. There isn’t anywhere near close to enough volume for it to matter. Quelle

Allerdings wählte er diese Worte, bevor die Kryptomarktkapitalisierung die halbe Billionengrenze überschritten hatte und der Bitcoin bei nahezu $20K notierte. Außerdem war zu dieser Zeit noch kein Bitcoin Future aufgelegt worden. Die Zeiten ändern sich rasant, das gilt vor allem für die schöne neue Kryptowelt. Krypto-Trader und Anleger tun also gut daran, die Worte von Jerome Powell und anderen Notenbank-Chefs gründlich zu analysieren, denn er ist einer der wenigen Menschen auf der Welt, der die Krypto-Party schnell vermiesen könnte.

Weiterführende Informationen zum Thema:

Jerome Powell on Bitcoin

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