Bitcoin-Mining in Island vor dem Aus?

Bitcoin-Mining in Island vor dem Aus?

Viele Enklaven gab es nicht mehr, in denen sich das Bitcoin-Mining noch lohnt. Da der Stromverbrauch beim Bitcoin-Mining sehr hoch ist, wurden diese Tätigkeiten zuletzt hauptsächlich auf die Länder China und Island ausgelagert. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die dortigen Regierungen den Minern einen Strich durch die Rechnung machen. In Island könnte jetzt das Bitcoin-Mining vor dem Aus stehen.

Chinas Behörde ist das Bitcoin-Mining schon länger ein Dorn im Auge. Nicht nur dass die dortige kommunistische Regierung nicht viel von dem Krypto-Boom hält und diesen eher als Gefahr für die eigene Währung und das etablierte Finanzsystem sieht, sondern auch der immens hohe Stromverbrauch beim Bitcoin-Mining stellt die Energieanbieter vor Probleme. Die Behörden sollen bereits Miner angeschrieben und gefordert haben, den immensen Stromverbrauch zu drosseln. Auch eine Sondersteuer ist bereits im Gespräch. Über Sondersteuern, Strompreiserhöhungen und diverse Umweltauflagen kann man den Bitcoin-Minern leicht den Stecker ziehen, die auf einen günstigen Stromanbieter angewiesen sind, um profitabel zu wirtschaften.

Auch Island will Minern den Stecker ziehen

Während China den Minern schon den Kampf angesagt hat und neben dem ICO-Verbot zahlreiche Direktiven erlassen hat, die Kryptowährungen vor Ort haben unpopulär werden lassen, bekommt anscheinend auch Island Probleme mit der Energieversorgung, da viele Mining-Unternehmen nun von China nach Island wechseln. Doch das Experiment konnte nicht lange gut gehen – die Bitcoin-Erzeugung verschlingt heute schon mehr Strom als die privaten Haushalte vor Ort. Das 350.000 Einwohner-Land gewinnt seinen Strom zum Großteil aus Erneuerbaren Energien – auf einen derartigen Ansturm an neuen Mining-Pools war man einfach nicht vorbereitet. Der Sprecher der isländischen Energiegesellschaft Orkas, Johann Snorri Sigurbergsson, sagte der BBC am Dienstag:

Der jährliche Stromverbrauch der isländischen Haushalte beläuft sich auf 700 Gigawattstunden, während die Mining-Pools alleine schon 840 Gigawattstunden verbrauchen.

Steuern und Abgaben aufs Mining

Um das Problem zu lösen und das kleine Land vor einem Energiekollaps zu bewahren, will man jetzt zum Beispiel die Gewinne der Bitcoin-Miner besteuern. Dabei ist Island noch aus einem Grund interessant für Bitcoin-Miner: Durch das kalte Klima spart man Kühlkosten für die Server ein. Der isländische Abgeordnete McCarthy sieht, wie ein Großteil der Isländer die Mining-Projekte mit großer Sekpsis:

Wir verbrauchen Dutzende, vielleicht sogar Hunderte von Megawatt für die Produktion von etwas, das weder greifbar ist, noch einen wirklichen Nutzen für Menschen hat, die sich außerhalb des Reichs der Finanzspekulationen bewegen. Das kann nicht gut sein.

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